Mein Name ist Anna-Barbara. Bei uns daheim wurde früher immer gesungen: früh, mittags, abends. Im Wald, im Auto, in der Badewanne. Mit Text und ohne Text (zu viel Text ist nunmal schwierig zu merken). Irgendwann kam bei mir dann die Geige dazu (so richtig mit Notenlehre und so). Mit und an der Geige bin ich gewachsen: erst im Duo, dann im Streichquartett, später im Orchester.
Ich erinnere mich an meine Schulzeit: Straßenmusik vorm Dresdner Zwinger, Bühnenauftritte am Theater Chemnitz, unzählige Weihnachtsoratorien im Erzgebirge.
Das war eine reiche Erfahrung, auch übrigens, was mein Taschengeld betraf.
Nach der Schule begann ich das Studium der Kultur- und Musikwissenschaften (Uni Leipzig) und zwischenzeitlich zog ich immer wieder meine Reiseschuhe an, um die Welt zu entdecken. Ich arbeitete dann ein paar Jahre im Musikmanagement verschiedener Musikfestivals, im Bereich Musikjournalismus und Dramaturgie. Für eine gute Weile schnupperte meine Nase auch die akademische Luft rund um Felix Mendelssohn Bartholdy. Doch irgendetwas fehlte noch. So beschloss ich, nebenberuflich Musikvermittlung und Konzertpädagogik (Musikhochschule Detmold) zu studieren.
Da kam sie dann zum Vorschein – meine pädagogische Ader.
Nicht immer und überall konnte und wollte ich meine Geige auspacken, aber umso mehr habe ich seit jenen Jahren gesungen: alte und neue Musik, in großen und kleinen Ensembles, mit Laien, Liebhabern und Profis. Und plötzlich war das Singen und Musizieren mit und für Kinder meine neue Berufung: in Kitas, in Schulen, im Museum, auf der Bühne, im Konzertsaal, im Garten und wo immer Kinder zusammen sind.
Dann kam mein Sohn zur Welt und wieder singen wir daheim: früh, mittags, abends. Im Wald, auf dem Fahrrad, in der Badewanne
… und jetzt vielleicht auch mit Euch!